Du kennt das bestimmt: Du sitzt stundenlang auf dem Rad, genießt die Freiheit auf zwei Rädern, aber irgendwann tun dir die Hände weh, dein Nacken spannt oder die Füße fühlen sich komisch an. Genau das ist mir passiert, als ich mit meinem niegel nagel neuen Liv Devote unterwegs war. So ein geniales Gravelbike, aber trotzdem schliefen mir nach einer Weile immer die Hände ein. Da war klar: Ich brauche ein Bikefitting!
Also ab nach München zu Peter vom Radlabor, dem Experten, wenn es um Bikefitting geht. Er hat mir geholfen, mein Bike perfekt auf mich abzustimmen – und ich kann euch nur sagen, wie viel besser das Fahren jetzt ist!
Warum ist ein Bikefitting so wichtig?
Wir alle kennen das Gefühl: Schmerzen oder Taubheitsgefühle während langer Fahrten. Viele denken, das gehört einfach dazu – aber das stimmt nicht! Ein nicht optimal eingestelltes Rad kann langfristig zu ernsthaften Beschwerden führen. Die richtige Sitzposition durch ein professionelles Bikefitting beeinflusst nicht nur deinen Komfort, sondern auch deine Leistung. Ein gut angepasstes Rad sorgt dafür, dass deine Energie effizienter übertragen wird, du länger fahren kannst und dein Körper entlastet wird. Es gibt typische Schmerzpunkte, die durch falsche Einstellungen am Rad entstehen können:
- Füße: Taube Zehen, Sohlenbrennen und Knieschmerzen, oft verursacht durch falsch eingestellte Pedalplatten.
- Hände: Kribbeln, Taubheitsgefühle oder unangenehmer Druck durch falsche Lenkerbreite oder zu hohen Druck auf die Nerven.
- Becken/Po: Schmerzen durch falsche Sattelauswahl oder Fehlhaltungen.
Das Ziel eines guten Bikefittings ist es, solche Probleme zu beheben und dafür zu sorgen, dass du beschwerdefrei und effizienter fahren kannst.
Ein weiterer interessanter Blogartikel für Dich:
Erfahre hier mehr übers Langstrecken Fahren und meine wichtigsten Tipps und Tricks dazu.
Mein Fitting Schritt für Schritt
Damit ihr seht, was bei so einem Bikefitting alles passiert, nehme ich euch mit ins Radlabor zu einem professionellen Bikefitting. Hierfür solltet ihr Euch unbedingt 1,5-2 Stunden Zeit nehmen, denn es gibt einiges zu tun.
1. Anamnese – Reden wir mal drüber
Grundsätzlich: Was sind meine Ziele, wie oft bin ich unterwegs, wo drückt der Schuh – oder besser gesagt: der Sattel? Wir haben über meine bisherigen Beschwerden gesprochen und was mir beim Radfahren wichtig ist. Diese Infos sind entscheidend, denn je nach Fahrertyp und Ziel muss das Rad unterschiedlich angepasst werden. Für mich als Langstreckenfahrerin war klar: Der Fokus liegt auf Komfort und Effizienz.
2. Körpervermessung – Maßarbeit für dein Rad
Danach ging’s ans Messen: Körpergröße, Beinlänge, Armlänge, sogar meine Brustbeinhöhe. Alles wird berücksichtigt, um das Rad wirklich auf dich zuzuschneiden. Dabei schaut Peter auch auf meine Beweglichkeit und Stabilität – wie flexibel bin ich, wie ist meine Körperhaltung? Das hilft, die optimale Sitzposition zu finden, die nicht nur bequem ist, sondern auch die Muskulatur gleichmäßig belastet und für eine gute Atmung sorgt.
3. Sattelhöhe – Mehr Effizienz durch die richtige Höhe
Ein wichtiges Detail, das Peter entdeckt hat, war die Sattelhöhe. Mein Sattel war etwas zu niedrig eingestellt, was dazu führte, dass ich nicht nur Kraft verloren habe, sondern auch die falschen Muskeln beansprucht wurden.
Eine zu niedrige Sattelhöhe verursacht oft, dass der Fahrer zu stark in den Knien beugt, was nicht nur die Effizienz mindert, sondern auch Knieprobleme verursachen kann. Außerdem wird dadurch oft zu viel Druck auf die Hände und den Rücken verlagert. Peter hat meinen Sattel höher eingestellt, und das Ergebnis war sofort spürbar: mehr Power, weniger Belastung auf die Knie und insgesamt eine entspanntere Fahrposition.
4. Sattelbreite messen – Der richtige Sattel macht den Unterschied
Ein entscheidender Punkt beim Bikefitting ist die Breite des Sattels. Peter hat die Breite meiner Sitzknochen gemessen, um zu checken, ob mein Sattel wirklich passt. Gute Nachrichten: Er passt perfekt und hat die richtige Größe.
5. Satteldruck messen – Alles im grünen Bereich
Anschliessend ging es an die Messung des Satteldrucks. Hier wird mithilfe einer speziellen Matte, die über den Sattel gestülpt wird, ermittelt, wie sich der Druck auf dem Sattel verteilt. Zu viel Druck auf bestimmte Punkte kann zu Taubheitsgefühlen oder Druckstellen führen. Das Ergebnis meiner Messung war super: Der Druck verteilt sich gleichmäßig, was bedeutet, dass ich eine gute Position habe und der Sattel ideal zu mir passt.
6. Cleats anpassen – Kleine Justierung, große Wirkung
Jetzt zu den Cleats. Bei mir waren die Cleats etwas zu weit hinten positioniert und leicht nach innen gedreht. Das Problem? Dadurch konnte ich den Druck nicht optimal auf die Pedale bringen, und es führte zu einer Fehlstellung im Knie. Laut Peter ist das ein häufiger Fehler: Die Position der Cleats hat einen direkten Einfluss auf die Kraftübertragung und die Beinstellung. Durch die Korrektur kann ich nun nicht nur den Druck besser auf die Pedale bringen, sondern auch mein Knie entlasten.
7. Lenkerbreite – Zu breit ist auch nicht gut
Dann ging’s an den Lenker. Ich hab relativ schmale Schultern, und Peter meinte sofort, dass mein Lenker ein bisschen zu breit für mich ist. Die Folge: Verspannungen in Schultern und Nacken, weil meine Hände zu weit außen waren. Eine falsche Lenkerbreite führt dazu, dass du deine Haltung kompensierst und die Muskulatur überlastest. Peter empfahl mir, einen schmaleren Lenker zu nutzen. Als schnelle Lösung hat er die Bremshebel weiter nach innen gestellt, um die Belastung zu reduzieren – und es fühlte sich sofort besser an.
8. Vorbaulänge – Klein, aber fein
Zum Schluss hat Peter noch die Länge des Vorbaus gecheckt. Der Vorbau beeinflusst, wie weit du dich nach vorne streckst und wie viel Druck auf deine Hände und Arme kommt. In meinem Fall war alles gut eingestellt, aber bei vielen Fahrern ist ein zu langer Vorbau ein Problem, weil er dazu führt, dass du dich zu stark nach vorne beugen musst, was Rücken und Nacken überlastet.
Fazit – Ein Bikefitting, das sich lohnt - gerade für Langstreckenfahrer
Mit dem Code Bikepackers.de bekommt Ihr beim Radlabor
15% Rabatt.
Einfach bei der Buchung in das Kommentarfeld eingeben.
Das Ergebnis? Ich bin super happy! Keine tauben Hände mehr, mein Knie fühlt sich viel besser an, und ich sitze jetzt einfach viel entspannter auf dem Bike. Die Korrektur der Cleats, die Anpassung der Bremshebel und das Anheben des Sattels haben mir zu einer besseren Kraftübertragung und einer entspannten Haltung verholfen.
Wartet also nicht, bis die Schmerzen unerträglich werden, sondern gönnt euch ein Bikefitting!
Besonders jetzt im Winter ist die perfekte Zeit dafür, weil es keine langen Wartezeiten gibt und du dein Rad ideal für die neue Saison vorbereiten kannst.
Ein professionelles Bikefitting ist nicht nur für Profis oder Rennfahrer wichtig – jeder, der regelmäßig fährt, profitiert davon. Denn je besser dein Rad auf dich eingestellt ist, desto mehr Spaß wirst du auf langen Touren haben und desto weniger wirst du unter typischen Beschwerden leiden.
Bikefitting - Frequently asked questions
1. Was ist ein Bikefitting und warum ist es wichtig?
Ein Bikefitting ist die individuelle Anpassung deines Fahrrads an deinen Körper. Es ist wichtig, weil es deine Sitzposition optimiert, Schmerzen und Beschwerden vorbeugt und deine Effizienz beim Fahren verbessert.
2. Wie oft sollte man ein Bikefitting machen?
Wenn du viel fährst, solltest du etwa alle 1–2 Jahre oder nach größeren Veränderungen (wie einer Verletzung oder einem neuen Fahrrad) ein Bikefitting in Betracht ziehen.
3. Was kostet ein Bikefitting?
Die Kosten für ein professionelles Bikefitting können je nach Umfang und Anbieter variieren, liegen aber meist zwischen 100 und 300 Euro. Es ist eine Investition in deine Gesundheit und Leistung auf dem Rad.
4. Welche Schmerzen können durch ein Bikefitting vermieden werden?
Häufige Beschwerden sind taube Hände, Knieschmerzen, Nacken- und Rückenschmerzen sowie Taubheitsgefühle im Sitzbereich. Diese Symptome weisen oft auf ein schlecht eingestelltes Rad hin.
5. Kann ich mein Bikefitting selbst machen?
Während du grundlegende Anpassungen wie die Sattelhöhe selbst vornehmen kannst, erfordert ein professionelles Bikefitting spezialisierte Ausrüstung und Erfahrung, um eine optimale Anpassung zu gewährleisten.
5 comments
Hi Sara,
die Wichtigkeit von Bike-Fitting kann ich nur bestätigen. Ein schöner Nebeneffekt ist auch, dass, wenn du deine genauen Maße für Rennrad, Bikepackingrad, Gravelbike kennst z.B. beim Leihrad auf Malle im Frühjahr sofort perfekt abgestimmt einsteigen kannst.
Aber…..dann hast du halt auch keine Ausreden mehr, weil dann kanns nur noch an dir und deiner Fitness liegen, wenns dann doch mal weh tut.
Das stimmt allerdings, Erich.
An sofort gibts keine Ausreden mehr, wenn einem was weh tut 😉
LG
Sara
Hi Dieter,
grundsätzlich sind die verbauten Kurbellängen nicht falsch, aber man sollte immer einen individuellen Blick darauf werfen. Was sind meine Anforderungen und körperlichen Möglichkeiten.
Eine kürzere Kurbel kann auf jeden Fall auf Langstrecken einen Vorteil bringen die Muskulatur ein wenig zu schonen, weil weniger Kraft aufgebracht werden muss (geringeres Drehmoment). Dafür sollte man die daraus resultierende höhere Trittfrequenz nicht vernachlässigen, die am Anfang sehr ungewohnt sein kann.
Es gibt verschiedene Studien zur richtigen Kurbellänge und alle haben einen anderen Ansatz und Ergebnisse, deswegen gibt es nicht die eine perfekte Lösung. Was ich sagen kann, dass eine Änderung der Kurbellänge erst ab 5mm einen Unterscheid machen kann.
Viele Grüße, Peter vom Radlabor
Hallo Peter, super – vielen lieben Dank für den Kommentar und das Experten-Feedback zum Thema Kurbellänge!
Lieben Gruss nach Muc
Sara
Hallo Sara,
was ist mit der (in letzterZeit viel diskutierten) Kurbellänge?