Northcape 4000 – Packliste für Bikepacking Rennen

by Sara Hallbauer

Welche Ausrüstung brauche ich für ein Bikepacking Rennen? Was kommt auf meine Packliste? Auf was kann verzichtet werden und was muss unbedingt mit? Lest hier meine Erfahrungen zum Thema Ausrüstung und was alles beim Northcape 4000 mit dabei war. Verpasst vor allem nicht meine allergrößten Fails – von denen gab es einige. 😉 

Das Bike - welches Fahrrad ist für ein Bikepacking Rennen geeignet?

Das Northcape 4000 ist ein Bikepacking Rennen über 4.500 Kilometer, das auf Straßen ausgetragen wird – wobei einige Kilometer des Weges auf Schotterstrassen zu bewältigen waren. Ich selber hab ja nur ein Rennrad, das Canyon Endurace WMN aus dem Jahr 2018. Dieses habe ich mir für dieses Bikepacking Rennen folgendermaßen umgebaut / umbauen lassen:

Lenker & Aero Bars

  • Ich hab den Aero Lenker gegen einen Standard Lenker mit neuem und kürzerem Vorbau von Giant eingetauscht (der einzige Vorbau, der an ein Canyon Aero Rad dran passt und der im Sommer 2021 verfügbar war), damit ich Aero Bars anschrauben konnte.

  • Die Aero Bars waren die Profile Design Sonic Ergo 35a – meiner Meinung sehr gute und mit ca. 100 auch nicht zu teure Aerobars, die den Vorteil haben, dass sie sich sehr gut einstellen lassen. Da die Aerobars aus Alu sind konnte ich die überstehenden Enden einfach absägen. Ich fand es auch sehr angenehm, dass ich meine Hände gerade hineinlegen konnte ohne dass ich sie zu stark in den Handgelenken abwinkeln musste. Um bequemer zu liegen waren die Aerobars mit 40 mm Spacern leicht erhöht.

  • Eine Überlegung für die nächste Tour wäre es, die Schaltung in die Aero Bars zu legen – das macht bei Bikepacking Rennen auf der Langdistanz mit wenig Höhenmeter – Anteil sicherlich nochmal Sinn.

  • Damit ich Licht, Navigationsgerät und Handy an den Aero Bars anbringen konnte, hab ich mir zwei Aero Bar Bridges gekauft, die die beiden Stangen miteinander verbinden.

Übersetzung, Pedale, Reifen, Sattel & Schloss

  • Ich hab die  Übersetzung meines Aero Rads verkleinert und bin statt 11-28 mit einer 11-32er Kassette gefahren.

  • An meinem Rennrad nutze ich die Favero Assioma Duo Watt Pedale. Die Wattmessung funktioniert einwandfrei und ich bin von diesen Pedalen zu Trainingszwecken draussen total begeistert. Hier bin ich aber noch unschlüssig, ob ich sie beim nächsten Mal wieder in einem Lang-Distanzrennen einsetzen würde: sie werden zum einen sehr beansprucht und abgenutzt und Du musst die Ladekabel dafür mitschleppen. Außerdem fahre ich – je länger ich unterwegs bin – eh nicht mehr mit Watt-Höchstwerten und mehr nach Bauchgefühl.

  • Meine Continental GP 5000 Reifen haben gehalten – auch wenn sicherlich einige Kilometer Gravel und größere Baustellen mit dabei waren. Ich hatte zwar einen sehr großes Loch in der Reifen Aussenfläche (lest mehr vom größten Schock meines Lebens in meinen Northcape 4000 Erfahrungsbericht), der Reifen ist aber bis zum Schluss ganz geblieben! 

  • Die Sattel-Wahl ist sehr individuell. Ich bin mit dem Ergon SR Women gefahren und war damit grundsätzlich zufrieden. Nach dem Rennen hab ich ihn ausgetauscht, da ich nicht mehr darauf sitzen konnte. Aktuell teste ich den Selle Italia Novus Superflow Endurance S3 und werde davon berichten. 🙂

  • Außerdem brauchst Du ein Schloss, damit Du Dein Rad abschließen kannst. Ich hatte das ABUS Combiflex dabei und war damit sehr zufrieden, da klein, leicht und kompakt.

Die Taschen - Ausrüstung für ein Bikepacking Rennen

Mein gewohntes Apidura Set Up

Ich war wie immer mit meinen Apidura Taschen unterwegs. In der Lenkertasche waren Schlaf- und Biwacksack verstaut, in der Oberrohrtasche die Elektrik und in der Satteltasche der ganze Rest.  Zusätzlich hatte ich eine Food Pouch am Lenker montiert und sie als dritte Flaschenhalterung eingesetzt.

Lenkertasche ist für ein Radrennen nicht aerodynamisch genug

Grundsätzlich bin ich mit diesem Set Up sehr zufrieden, da ich es gewohnt bin und jeder Handgriff sitzt. Aber: die quere Lenkertasche und die Pouch sind nun wirklich nicht aerodynamisch. Auf Schotterstrassen mit geringerem Grundtempo mag das egal sein, auf der Strasse würde ich das nächstes Mal anders planen. Ich würde die Lenkertasche gegen eine Aerobar Race Bag oder gegen eine Frame Bag eintauschen. Wobei eine Frame Bag bei kleinen Fahrrädern wie meins auch ziemlich witzlos ist, da fast nichts reinpasst und ich dann eine andere Lösung für die Getränkehalterung bräuchte. 

Nächstes Mal eher Backpack als Daypack

Ich habe außerdem einen Day Pack mitgenommen – also einen ganz leichten Turnbeutel. Der ist praktisch, um Lebensmittel zu verstauen bzw. dient mir als Handtasche für den An- und Abreisetag. Leider sind mir die Kordeln meines Turnbeutels im Regen in Lettland kaputt gegangen (Ich hab ihn deshalb durch eine Plastiktüte ersetzt, geht auch!) Hier würde ich beim nächsten Mal eher einen leichten Rucksack, wie z.B. den Packable Backpack von Apidura mitnehmen. 

Ich hatte kein Zelt und keine Isomatte dabei, sondern lediglich meinen Sommer-Schlafsack und einen Biwacksack. 

Plastiktüte statt Daypack – sieht aus wie bei Hempels unterm Sofa 🤣🤣🤣.

Meine zwei Highlights auf der Packliste für Bikepacking Rennen

Mini-Standpumpe statt Kartusche

Die Lezyne Mini-Standpumpe funktioniert einwandfrei und ich bekomme mehr Luft in den Schlauch, als wenn ich eine normale Mini-Pumpe ohne Stand nutzen würde. Gerade für Personen die nicht wie Arnold Schwarzenegger gebaut sind macht so eine Mini-Standpumpe viel Sinn. Sie ist sehr leicht und hat einen integrierten Luftdruckmesser, was auf solchen Touren ebenfalls sehr praktisch ist. Sie war in meiner Oberrohrtasche verstaut. Dank der Pumpe konnte ich auf die Gaskartuschen verzichten und dieses Gewicht einsparen.

Chromatische Brillengläser 

Ich finde zwar, dass chromatische Brillengläser nicht ganz so cool wie getönte Brillengläser aussehen. Aber: Sie erfüllen ihren Zweck sehr gut, da Du für Nachtfahrten keine andere Brille oder ein weiteres Brillenglas mitnehmen musst. Die AGU Verve hat prima funktioniert, den Wind abgehalten und nicht beschlagen, top!

Bekleidung

Trikot & Bib Short

Steht da wirklich nur ein Set an Klamotten auf der Packliste für Bikepacking Rennen? Auch auf der Lang-Distanz? Ja, auch ans Nordkapp galt die Regel: Nur ein Trikot, nur eine Hose – das geht schon! Ich saß oft abends im Bad und hab die Hose gewaschen und anschliessend trocken geföhnt.

Ich hatte mein leichtes Pedaled Mirai Trikot dabei und die 7 Mesh WK3 Cargo Bib Short mit sehr praktischen Taschen an der Seite und der Pull2Pee Funktion. Das bedeutet, dass Du die Hose einfach zum Pinkeln runterziehen kannst, da die Träger elastisch sind. Grundsätzlich bin ich mit der 7 Mesh Hose sehr zufrieden. Nach 3.000 Kilometern brauchte ich jedoch etwas Abwechslung, da ich nicht mehr darin sitzen konnte. 

Ich hab die 7 Mesh WK3 Cargo Bib Short durch die Assos Laalalaishorts ersetzt. Das Polster dieser Assos Hose ist überragend – ich finde nur leider den Träger der Hose überhaupt nicht praktikabel, da man ihn unter tausend Schichten (Baselayer, Trikot, West und ggf. Jacke) hindurch pfrimeln muss – hier muss also wirklich jeder für sich selber herausfinden, was am besten funktioniert. 

Fail Nummer 1 – Fehlendes Funktionsunterhemd 🙈

Apropos Baselayer  das war übrigens mein größter Fail: Ich hab kein Funktions-Unterhemd mitgenommen, da ich Gewicht sparen wollte. Das Problem war aber, dass es wirklich sehr heiss war, der Schweiß deshalb nicht nach aussen abtransportiert werden konnte und ich in den ersten Tagen in der Hitze viel im Nassen sass. Ich würde also dringend dazu raten, ein Baselayer mitzunehmen – gerade wenns heiß ist

Sonstige Bekleidung

Hier war meine Pedaled Mirai – Windweste dabei, mit der ich auch zufrieden war. Beim nächsten Kauf würde ich nur darauf achten, dass auch die Windweste Taschen hinten hat. Meine Armlinge (Standard) waren prima. Meine Beinlinge sind die Merino Beinlinge von Rapha, bei schlechtem Wetter nicht ganz ideal (da Wolle Wasser aufsaugt und winddurchlässig ist) aber sehr angenehm zu tragen. Ich hatte außerdem zwei Paar Radsocken und mein Buff dabei.

Mein Helm 

Mit meinem Helm, dem POC Ventral Lite bin ich nur mittelmäßig zufrieden. Er sitzt zwar sehr bequem aber etwas klobig auf meinem Kopf. Die Belüftung ist dank der großen Löcher sehr gut – aber eben diese sind total unpraktisch, da sich sehr oft Insekten im Helm verfangen. Ich würde beim nächsten Kauf darauf achten, dass die Lüftungslöcher kleiner sind bwz. ein eingebautes Netz die Löcher verdichtet

Stirnband und Mütze

Ich fahre nie mit der Veranstaltungs-Käppi unter dem Helm, da diese nicht über die Ohren geht. Stattdessen nutze ich ein ganz dünnes Stirnband, das ich im Winter auch zum Skitouren benutze. An kälteren Tagen ziehe ich auch mal die Rapha Merino Mütze auf, da diese an den Ohren länger geschnitten und wirklich sehr angenehm zu tragen ist.

Fail Nummer 2 – Radhandschuhe vorher nicht auf längeren Strecken getestet 🙈

Meine niegel nagel neuen Radhandschuhe von Castelli mit extra dicker Polsterung hab ich nach 1000 km direkt weggeworfen. Die Naht auf der Innenseite hat meine Handflächen aufgeschürft und ich hab davon Blasen bekommen. Da also unbedingt darauf achten – für kürzere Touren mögen die Handschuhe ok sein, aber nicht bei einer solchen Distanz.

Schuhe & Cleats

Es stellt sich außerdem die große Frage, ob Du mit Rennrad- oder lieber mit MTB Schuhen unterwegs bist und welche Clicksysteme hierfür am besten geeignet sind. Ich hab mich dazu entschiedenen, mit meinen Rennradschuhen Lake CX238-X zu fahren – ich will ja fahren und nicht damit laufen. Sie sind sehr breit geschnitten, d.h. auch wenn die Füsse in der Hitze oder bei langen Fahrten etwas anschwellen hast Du immer noch Platz im Schuh. 

Bei den Look Cleats hab ich die roten mit 9° Grad und damit der höchsten Winkel-Freiheit gewählt. Das bedeutet, dass die Cleats größeres Spiel haben und nicht ganz so fest auf dem Pedal sitzen. Das hat den Vorteil,  dass ich die Beinposition auf einer solch langen Fahrt variieren kann. Zu Hause im Training würde ich jedoch die festeren Cleats bevorzugen. 

Regenbekleidung kommt auch auf die Packliste für Bikepacking Rennen

Regenbekleidung ist auf dem Weg zum Nordkapp wirklich wichtig, da Du mit großer Sicherheit in den Regen kommst. Hier stellt sich die Frage, ob Du eine leichte Shake Dry Jackeohne Kapuze oder eher eine robustere Outdoor Jacke mit Kapuze und längerem Schnitt hinten mitnehmen möchtest. Wenn es den ganzen Tag aus Eimern regnet ist die zweite Jacke die bessere Wahl – und auch weil Du wegen der Empfindlichkeit des Materials keinen Rucksack über einer Shake Dry Jacke anziehen kannst. Ich hatte deshalb die leichte, knallrote und gut sichtbare Norrona Ultralight Bitihorn aus Goretex Active Material dabei. Für Rennen im Süden bzw. in wärmeren Gegenden würde ich aber zu meiner Shake Dry greifen.

Zu empfehlen sind außerdem die wasserdichten Sealskin Handschuhe, die warm sind, den Wind gut abhalten und mit denen ich trotzdem immer noch gut schalten kann – wobei sie bei langanhaltendem, schüttendem Regen auch nicht zu 100% wasserdicht sind. 

Das Highlight in meiner Sammlung an Regenbekleidung ist die Hose: 7 Mesh Thunder Pant Women. Die Hose kostet zwar 300 Euro sitzt aber sehr gut, ist wirklich wasserdicht und an den Beinen eng geschnitten – so dass man damit noch prima Radln kann. Als Schuhüberzieher waren wasserdichte von Cube dabei.

Klamotten für den Abend/die Nacht

Eine lange ganz dünne Hose, ein Merino T-Shirt, meine leichte Salewa Daunenjacke und leichte Strandschuhe – Das war meine Ausstattung für den Abend.

Beim Nordkapp besteht die große Herausforderung darin, dass man mit großen Temperaturunterschieden zu kämpfen hat. Die Frage ist also, ob Du alles von vornherein mitschleppst oder ob Du Dir die warmen Sachen nicht besser erst im Norden kauft. Ich hatte Glück, weil ich bei relativ gutem Wetter unterwegs war und deshalb nichts warmes mehr dazu kaufen musste. 

Licht und Elektronik

Vorderlicht & Stirnlampe

Als Vorderlicht hatte ich meine schon etwas ältere Lezyne Pro 80 (290 Lumen) sowie meine kleine Petzl Bindi Stirnlampe dabei. Hat nur mässig funktioniert. Die Lezyne Pro 80 ist von der Leistung her in Ordnung, aber: ich brauche eine Lampe, die man UNTER der Aero Bar Bridge anbringen kann, damit man das Licht nicht mit den Händen verdeckt. 

Eine Lampe am Helm ist super wichtig, da Du auch beim Drehen des Kopfes Licht benötigst. Die Lampe sollte aber direkt am Helm angebracht werden. Deshalb war die Stirnlampe auf so einer langen Strecke mit vielen Nachtfahrten leider auch nicht ganz optimal. Hier gibt es also noch sehr viel Optimierungsbedarf, insbesondere weil sich hier am Markt sehr viel getan hat. Aktuell teste ich die SupraBeam V4pro (1000 Lumen) und habe dazu auch einen SupraBeam V4pro Produkttest geschrieben. 

Rücklichter

Meine beiden Rücklichter, das Lupine Rotlicht und das Sigma Sport Rücklicht haben beide prima funktioniert. Eins war hinten am Helm und eins an der Satteltasche montiert.

Sonstige Elektronik und Stromversorgung

Außerdem waren mein Wahoo Tickr Brustgurt und die dazu passende Ersatzbatterie dabei. 

Das Wichtigste auf einer solchen Reise ist wirklich, dass Dir der Strom nicht ausgeht, den Du für Deinen Radcomputer, Dein Handy, Deine Lampen und Deine elektronische Schaltung brauchst. Natürlich darfst Du auch die dazu passenden Ladekabel nicht vergessen. 

Ich hatte mir kurz überlegt, ob ich mir einen Dynamo einbauen lassen sollte – hab den Gedanken aber wieder verworfen, da wir bei unserer Bikepacking Transgermany Tour einen Wackler hatten. Ich hab mir deshalb eine große Powerbank gekauft (Anker PowerCore III), die in meiner Oberrohrtasche verstaut war. 

Ich hatte außerdem einen schnellen 2-Port USB Lader dabei. 

Fail Nummer 3 – Keinen 4-fach sondern nur einen 2-fach Lader dabei 🙈 

Ich hatte nur einen 2-fach Lader dabei und musste mir öfters in der Nacht den Wecker stellen, um die Geräte umzustecken. Schön blöd. Hier kann ich nur empfehlen, zwei von diesen Ladern oder gleich einen Stecker mit 4 USB Ports mitzunehmen. 

Sicherheitsausstattung

Ich hatte eine Sicherheitsweste sowie zwei Reflektorenbänder für Arme und Beine dabei. Außerdem hatte ich mir extra eine Klingel montiert, die ich bei der Durchfahrt durch die vielen Städte auch tatsächlich ziemlich oft gebraucht habe.

Ersatzteile und Werkstatt

Was steht nicht auf der Packliste für Bikepacking Rennen?

Letztendlich kannst Du auf so eine Tour nicht Deine komplette Werkstatt mitschleppen – Ich hab deshalb auf einen Ersatz-Mantel und ein Paar Ersatz-Cleats verzichtet. Es kommt auch darauf an, wie hoch der Schotter-Anteil ist und wie viel Du mit den Radschuhen laufen musst. Ersatzspeiche, Kettenreiniger, Schaltauge, Ersatz-Zug und Kartuschen waren ebenfalls NICHT dabei. Das muss auch jeder für sich abwägen.

Was war dabei?

Ich packe meinen Koffer und nehme mit: 2 Ersatzschläuche, Öl, Kabelbinder, Kettenglied, Multi-Tool, Ersatz-Bremsbeläge, eine Rolle Elektro-Isolierband, selbstklebende Reparatur-Patches und Reifenheber

Fail Nummer 4 – Billig-Reifenheber, die abgebrochen sind 🙈

Mir sind meine niegel nagel neuen Reifenheber abgebrochen, beide hintereinander! Gleich als ich meinen ersten Platten reparieren wollte. 

Hier also unbedingt auf Qualität achten und nicht nur ein Paar Reifenheber mitnehmen, sondern am besten gleich zwei

Zu empfehlen sind hier die blauen Reifenheber von Schwalbe

Hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer 🤣🤣🤣

Northcape 4.000 - gebrochene Reifenheber

Praktisch ist außerdem ein Tire Boot, falls Du ein Loch im Mantel flicken musst. Hier ginge zwar auch ein Geldschein, aber so ein kleiner Flicken nimmt nicht viel Platz weg und ist praktisch für den Notfall.

Hygiene / Reiseapotheke

Hier war das übliche dabei: Zahnpasta und -bürste, Sonnencreme, Mini-Haarbürste, Kontaktlinsen, Feuchttücher, Schmerztabletten und ein Erste- Hilfe-Set. 

Fail Nummer 5 – zu wenig Sitzcreme und zu wenig Zinksalbe eingepackt 🙈

Was für ein Anfängerfehler! Meine kleine Tube Bepanthen war nach 3 Tagen schon aufgebraucht. Hier würde ich beim nächsten Mal auf jeden Fall eine größere Tube mitnehmen. Jeweils eine Tube Sitzcreme und eine Tube Wund-und Heilsalbe und ggf. eine kleines Desinfektionsspray – damit sich Wunden am Hinterteil auf keinen Fall entzünden. 

Kuriositäten auf der Packliste für Bikepacking Rennen

Mein Mini-Duoball von Blackroll hat es bis ans Nordkapp geschafft. Unfassbar! Meine Physiotherapeutin Bettina hätte mich nicht mitfahren lassen ohne mir das Versprechen abzuringen, dass ich die Duo-Rolle mitnehme. Und jetzt ist sie sogar auf dem Finisher Bild zu sehen. 

Aber: Das Ding ist zwar sperrig wirkt aber gegen verspannte Rückenmuskeln Wunder, wiegt fast nichts und ich hab sie regelmäßig benutzt – von daher wars tatsächlich voll ok sie mitzuschleppen.

Fazit - Ausrüstung Bikepacking Rennen

Wie Ihr seht, gibt es bei meiner Ausrüstung noch sehr viel zu optimieren – so ist das halt beim ersten Mal 🙂 Das gute daran: Ich hab sehr viel gelernt und ich kann von meinen Erfahrungen beim nächsten Abenteuer profitieren. Das optimale Set-Up und die optimale Ausrüstung für Bikepacking Rennen bleiben ein fortwährender Prozess

Es stellt sich natürlich immer die Frage: Wo kann ich weitere Abstriche machen und was kann daheim bleiben, um weiter Gewicht zu sparen? Du kannst sicherlich noch an der Regen-Ausrüstung und den Klamotten, die Du nicht zum Fahren benutzt, weiter sparen. Hier muss jeder für selber entscheiden, wieviel Komfort er/sie braucht und was ihm/ihr wichtig ist. 

STOP! Was sind Deine Erfahrungen, was würdest Du am ehesten weglassen? 👉Bevor Du weiter klickst würde ich mich RIESIG über einen Tipp von Dir in den Kommentaren freuen. Danke Dir und machs gut! 🤗

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12 comments

Lina 6. November 2023 - 9:32

Liebe Sara,
vielen Dank für die ganze Arbeit, die du dir gemacht hast, damit andere es einfacher haben 🙂 Ich finde es immer wieder spannend, wenn jemand so Fahrradtouren macht, da man sich ja mit seinem Gepäck wirklich auf das Nötigste bescheiden, aber trotzdem alles Wichtige dabei haben muss. Was ich ja super finde, da sieht man mal wie wenig man wirklich im Leben braucht und wird vielleicht auch etwas Bescheidener im Alltag! So oder so steht eine Bikepacking-Tour auch auf jeden Fall noch auf meiner To-do-Liste und dann werde ich deine Checkliste bestimmt gut brauchen können 🙂 Liebe Grüße

Reply
Sara Hallbauer 8. November 2023 - 8:08

Liebe Lina, vielen Dank, dass Du mir einen Kommentar da gelassen hast. Freut mich, dass Du auch mit dem Bikepacking anfangen möchtest. Manchmal ist weniger einfach mehr. Auch im „echten“ Leben.
Lieben Gruß
Sara

Reply
Olaf 26. April 2023 - 13:06

Hallo Sara,
Sehr interessante Zusammenfassung. 🙂👍
Ich bin auch schon einige Langstrecken gefahren und habe nicht immer die passende Ausrüstung dabei gehabt.
Dein Akku sollte durchladefähig sein, nehme ich an. Damit hättest du 3 Ladeports. Es gibt auch Splitkabel womit man 2 oder 3 Geräte gleichzeitig laden kann an einem Port.
Als Akkulampe kann ich eine durchladefähige empfehlen. Die Lezyne geht wohl aus beim Laden. Vielleicht testest du mal die Sigma Aura 100. Die kann man am Auflieger an einer Querstrebe befestigen.
Liebe Grüße Olaf

Reply
Sara Hallbauer 1. Juni 2023 - 14:33

Hallo Olaf, vielen Dank für Deine Tipps! ich werden mir die Sachen mal anschauen und natürlich drüber berichten.
Lieben Gruß
Sara

Reply
Hans Walter Müller 16. Juni 2022 - 11:32

Hallo Sara
Seit NorthCape 2021 bin ich interessierter und fleissiger Betrachter Deiner Unternehmungen auf Insta und Strava, sehr spannend, informativ und nützlich, danke!
Dein Malheur mit dem Reifen hat dazu geführt, dass ich wie eigentlich früher immer üblich, aber aktuell nicht mehr Gewohnheit, vor 3 Wochen doch noch einen Reifenflick von Parktool eingepackt habe. 50km vor Marseille wars dann prompt soweit, Luft raus, Schnitt im Mantel. Hat ziemlich exakt ausgesehen wie Dein Bild. So bin ich mit Flick wohl weitergefahren, 10 x am Tag geschaut obs noch hält… und konnte dann in Nizza den Reifen wechseln.
Ich bereite mich auf den Start in Rovereto vor.
Was ich nicht rausbekommen habe: Wie hast Du das mit der Kette gemacht, unterwegs gewechselt in einem Veloshop?
Lieber Gruss Hans Walter

Reply
Marcus 31. März 2022 - 9:25

Hallo Sara,
nochmals Danke für die ganze Arbeit, die Du in die Berichte über Deine NorthCape Tour gesteckt hast!
Eine Frage zur Ausrüstung (bin gerade in der Planung für meinen NorthCape 2022): Wenn man in B&Bs oder Hotels übernachtet, kann man dann den Schlafsack nicht weglassen? Hast Du deinen Schlafsack überhaupt gebraucht? Wäre halt super, wenn man das sperrige Ding weglassen könnte 🙂
Grüsse, Marcus

Reply
Sara Hallbauer 4. April 2022 - 10:29

Halo Marcus,
klar gerne! Also es gab auch einige Leute, die komplett ohne Schlaf und Biwacksack bis ans Nordkap hochgefahren sind. Entsprechend haben sie dann auch ihre Etappenplanung gemacht – immer bis zur nächsten Unterkunft fahren. Das hat auch gut geklappt, zumindest in Finnland. Ich selber wollte aber flexibler sein und hab deshalb meinen Schlaf- und Biwacksack dabei gehabt. Ich hab beides aber nicht gebraucht.
Lieben Gruß
Sara

Reply
Marcus 30. März 2022 - 16:44

Hallo Sara,
nochmals Danke für die ganze Arbeit, die Du in Deine Tourbeschreibung reingesteckt hast!
Mal eine Frage zu Deiner Packliste: Hast Du den Schlafsack bei Deiner Tour gebraucht? Ich denke gerade darüber nach, den bei meiner NorthCape wegzulassen, da ich, wie Du auch gemacht hast, vorhabe in B&Bs und Hotels zu übernachten.
Grüsse, Marcus

Reply
Stefan 15. März 2022 - 6:58

Hallo Sara, ich fahre Rad eher mal zum Einkaufen und gelegentliche Wochenendtouren. Ich werde in diesem Leben – und das meiste davon ist vorbei – sicher auch kein Fan davon.
Aber: ich habe Deine Geschichten begeistert gelesen. Toller Stil, spannend und sehr unterhaltsam.
Ich bin Fernwanderer und kann die Up & Downs aus Deinen Storys nur zu gut mitfühlen. Aus diesem Hintergrund kommt auch mein Tipp: Mit der Zeit weißt Du recht gut was Du brauchst und wie lange etwas hält. Ich sende Verpflegungs- und Ausrüstungspakete an entsprechende Etappenorte voraus. Das funktioniert auch sehr gut in Skandinavien. Und ich hab den Paketempfang meist mit einem Pausentag kombiniert. Futtern, Ausrüstung sortieren/pflegen usw.
LG Stefan

Reply
Sara Hallbauer 15. März 2022 - 7:21

Hallo Stefan,
cool – lieben Dank für Dein Feedback, freut mich dass Dir der Blog gefällt. Ich hatte mir auch schon überlegt, ob ich mir ein Paket irgendwo hin schicken lassen sollte. Bisher hab ich das noch nicht gemacht, da ich mit meiner Planung möglichst flexibel sein wollte. Das mit einem Ruhetag zu verbinden ist aber eine super Idee. Liebe Dank für den Tipp und lieben Gruß
Sara

Reply
Robert 8. Januar 2022 - 12:46

Interessante Einblicke in die Herausforderung a la „Was nehme ich mit auf die Ultradistanz?“ Kann ich gut als Input gebrauchen, plane für nächstes Jahr, den European Divide Trail zu fahren. zugegeben ein komplett anderes Biest als Nortcape4000, aber Überschneidungen gibt’s schon auch. Große Bepanthen-tube hab ich schon mal notiert 😁

Reply
Sara Hallbauer 8. Januar 2022 - 13:52

Hi Robert, ja danke Dir!
Der European Divide Trail steht auch auf meiner Liste, so als Ersatz weil wir wegen Corona die Great Divide MOuntainbike Route in den USA letztes Jahr nicht fahren konnten. Mir fehlt aktuell nur leider die Zeit. Würde mich freuen, wenn Du mal davon berichtest! LiebenGruß Sara 🙂

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