Vecnum FreeQENCE – gefederter Vorbau im Test

by Sara Hallbauer

Ist das Gravel oder doch schon MTB? Das frag ich mich bei vielen meiner Bikepacking Abenteuer. Denn oft bin ich nicht nur auf schönen, einfach zu fahrenden Schotterstrassen unterwegs, sondern im roughen Gelände. Und da täte mir eine Federung ganz gut.

Vecnum freeQENCE im Test

Eine Federgabel ist jedoch gleich wieder schwer, teuer und muss aufwändig montiert werden. Entsprechend habe ich mich auf die Suche nach Alternativen zur Federgabel gemacht und war sehr happy, als mir Gabi und Marcel von Vecnum Ihren gefederten Vorbau zum Test angeboten haben. Da es diesen erst ab einer Länge von 90 mm gibt (zu lang für mich), durfte mein Mann Axel den Vorbau testen. Lest hier das Interview und sein Fazit zum Vecnum freeQENCE.

Axel, warum ist für Dich ein gefederter Vorbau interessant?

Ich bin jemand, der gerne abseits der Strassen unterwegs ist. Dabei ist schnelles Gravel- und leichtes MTB-Gelände wohl mein liebstes Terrain. Und wenn es grober und holpriger wird, habe ich mir schon manchmal auf meinem All-Terrain Bike von Salsa etwas Dämpfung für meine Hände und auch für meinen Rahmen  gewünscht. Ich finde, ein gefederter Vorbau schließt die Lücke zwischen komplett ungefedert hin zur vollgefederten Gabel prächtig

Gefederte Vorbauten sind ja an sich nichts neues…

Stimmt, da gibt es noch Redshift oder ein ähnliches integriertes System von Specialized. Letzteres ist aber nicht ganz günstig, wiegt auch etwas mehr und ist komplexer im Einbau.

Was sind die Vorteile des Vecnum freeQENCE?

Wie beurteilst Du die Verarbeitung des Vecnum freeQENCE?

Die Verarbeitung ist sehr hochwertig. Das wird einem sofort klar, wenn man es in der Hand hat. Gebaut wird das Ganze noch im Allgäu, meiner Heimatregion. Heimische Produkte zu unterstützen ist immer gut – vor  allem wenn sie qualitativ so hochwertig sind.

Wie lief die Montage ab?

Für mich, sehr einfach. Ich bastel ja immer mal wieder gerne etwas selber am Rad rum. In diesem Falle ist es wirklich nicht zu schwer und es gibt auch gute Anleitungen im Internet zu finden. 

Zuerst musst Du den bestehenden Vorbau abbauen. Lenker also abschrauben. Dann die Vorbauschrauben oben und seitlich lösen und den Vorbau nach oben vorsichtig rausziehen. Dann den Vecnum einfach an der gleichen Stelle von oben drauf stecken. Dabei anhand der Spacer darauf achten, dass die Abstände stimmen. Danach schraubst Du den Vorbau an der Gabel wieder fest. Hier musst Du auch auf die Zugfestigkeit achten (ist angegeben) und dann wieder den Lenker vorne ebenfalls mit der richtigen Festigkeit dran schrauben. Und fertig ist das Ganze.  

Ich denke, ich habe so 15 Minuten gebraucht. Wenn man das ein paar Mal gemacht hat, geht es sicher noch schneller. Aber dazu kommt es wahrscheinlich nicht, denn wenn der Vorbau mal dran ist, will man ihn kaum wieder hergeben.

Wie war Deine erste Testfahrt mit dem Vecnum freeQENCE?

Bei meiner ersten Fahrt ging es gleich zur Sache. Wir haben an einem Radevent teilgenommen mit dem Namen Schottergaudi. Dabei geht es 200 km hoch und runter in den Alpen rund um Garmisch, Ehrwald, Karwendel und Walchensee. Streckenweise kann man das durchaus auch als Mountainbike-Terrain bezeichnen. 

Mit dem Vecnum freeQENCE hab ich meine 47 mm breiten Reifen drauf gelassen und bin nicht auf MTB Reifen umgestiegen – was ich sonst getan hätte. Es war alles dabei: von Radweg, Schotterweg, Strasse, und auch echt grobe und auch etwas felsige Abfahrten. Und es ging prima. 

Ich tendiere dazu, in technischen Abfahrten schneller zu sein als der Hobby-Radler Durchschnitt (Masse statt Klasse sage ich immer, da ich 100 kg wiege). Mit dem Vecnum freeQENCE war ich gefühlt noch schneller unterwegs. Das liegt vor allem daran, dass der Reifen durch die kleinen Dämpfungen mehr am Boden bleibt und ich so mehr Sicherheit verspüre. Beim Bremsen empfinde ich dasselbe. 

Auf längeren Fahrten kann die Dämpfung auch sicherlich die Handgelenke schonen. Glücklicherweise habe ich damit generell nicht zu kämpfen. Aber man merkt, der Vecnum freeQENCE nimmt Vibration und die “Peaks” aus Schlägen raus.

Was sind Deine Kritikpunkte am Vecnum freeQENCE?

Fazit - Vecnum FreeQENCE im Test

Axel, wie lautet Dein abschliessendes Feedback und wem würdest Du den Vecnum freeQENCE empfehlen?

Die Frage sollte einfacher lauten. Baue ich den Vecnum freeQENCE wieder ab? Nein! Der bleibt drauf. Für die Art wie ich fahre, nämlich auf leichtem MTB-Terrain, ist der Vorbau eine perfekte Ergänzung zu meinem All-Terrain-Rad oder auch einem Gravel-Rad, ohne dabei zu viel Mehrgewicht in Kauf nehmen zu müssen. Sorry Vecnum, das Test-Gerät wird nicht zu euch zurück geschickt. Es ist einfach zu gut! 😉

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