Bikepacking und Gravel - Events 2024 - Übersicht
In diesem Jahr ist die Anzahl an Bikepacking und Gravel-Events ins Unermessliche gestiegen. Damit Ihr im Dschungel der Bikepacking und Gravel-Events nicht untergeht, habe ich Euch in diesem Beitrag eine Übersicht über die Bikepacking Events 2024 und viele Tipps rund um die Auswahl, die Anreise und vieles Wissenswerte dazu zusammengestellt.
Die Kilometer und Höhenmeter Angaben dienen dabei nur als Anhaltspunkt. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Wenn Euer Lieblingsevent nicht gelistet ist, schreibt mir über „Event eintragen lassen“ und ich nehme es sehr gerne mit auf.
Bikepacking Events Übersicht
Streckenart
Distanz
Höhenmeter
Zeitraum
1. Welche Arten von Bikepacking und Gravelevents gibt es?
Kurz- bis Langstrecke – 2024 bei den Bikepacking und Gravelbike Events: Gravelcamps
Grundsätzlich würde ich oben genannte Bikepacking und Gravel-Events ja nach Zeitbudget und Komfortlevel in folgende Kategorien einteilen:
- Kurzstrecke bis zu 400 km – für den Einsteiger oder Racer
- Mittelstrecke – bis zu 1.000 km – für ein mittleres Zeitbudget
- Langdistanz ab 1.000 km – für den Abenteuer
- Gravel-Urlaube & Camps – Wenig Aufwand, viel Spaß
Bikepacking und Gravelbike Events: Fixed und unfixed Route
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Events mit Fixed Route und Unfixed Route Character. Das bedeutet, dass Du vom Veranstalter entweder einen GPX zugeschickt bekommst, den Du 1:1 nachfahren musst (Fixed Route Event). Im Gegensatz dazu gibt es auch Events, bei denen Du lediglich die Checkpoints mitgeteilt bekommst und dann die Route selber planen musst (Unfixed Route Event).
Was bedeutet Divide?
2. Die Auswahl des passenden Bikepacking- und Gravel-Events 2024
Insgesamt gibt es fünf Kriterien, die Dir helfen, sich für ein Bikepacking Event zu entscheiden:
- Art des Untergrunds: Strasse, Gravel oder Trail?
- Ort: Wo findet das Bikepacking- und Gravel-Event statt?
- An- und Abreise: Wie komme ich hin und wie transportiere ich mein Bike?
- Datum und Dauer: Wann findet das Event statt und wie lange habe ich Zeit?
- Race oder Route? Wie ambitioniert möchte ich unterwegs sein?
1. Art des Untergrunds: Strasse, Gravel oder Trail?
Viele Events da draussen bezeichnen sich heutzutage als Gravel-Event. Da ist jedoch auch ein bisschen Vorsicht geboten, denn oft versteckt sich hinter dem Begriff “Gravel” das neue MTB. Nicht selten weisen die Bikepacking Touren schwere und vor allem technische Abschnitte und Schiebepassagen auf, die Dein ganzes fahrtechnische Können abverlangen.
Da empfiehlt es sich, sich die Strecke bzw. die Art des Untergrunds in den Planungs-Apps wie z.B. Komoot, vorher gut anzuschauen und oder den Veranstalter oder einen Teilnehmer aus dem Vorjahr zu fragen: Wieviele Off-Road Abschnitte und Single Trails sind enthalten?
Je nachdem wähle ich das passende Reifen Set aus und dabei gilt die Regel: Je technisch anspruchsvoller die Strecke ist desto breiter sind die Reifen. Es gilt Geschwindigkeit gegen Grip und Komfort abzuwägen.
Eventuell macht es Sinn, ein klassisches MTB-Fahrtechnik-Training zu absolvieren und das Bike Set up zu überdenken. Ein MTB mit Federgabel, automatischer Sattelstütze und Flat Bar kann bei Events mit einem sehr hohen, technischen Trail-Anteil sinnvoller sein als ein klassisches Gravel-Bike.
2. Ort: Wo findet das Bikepacking- und Gravel-Event statt?
Für mich persönlich sind Gravels Events eine sehr gute Gelegenheiten andere Regionen von Deutschland und der Welt kennenzulernen. Ich verbringe sehr gerne meinen Urlaub auf dem Rad. Ein Gravel-Event ist eine perfekte Gelegenheit einen aktiven Erholungsurlaub mit etwas “Sightseeing” zu verbinden – von “Erholung” kann aufgrund der Anstrengung meistens jedoch keine Rede sein, aber man kommt auf jeden Fall mit frischem Wind und Erlebnissen in seine Heimat zurück.
3. An- und Abreise: Wie komme ich zu meinem Bikepacking und Gravelbike Event und wie transportiere ich mein Bike?
Bzgl. der Anreise stellt sich die Frage, ob man mit der Bahn, dem Auto oder dem Flugzeug anreist und wie man sein Rad transportiert und verpackt. Hierzu bieten sich folgende Möglichkeiten an:
Fahrt mit der Bahn – Radtransport mit Stellplatz oder Radtasche
In der Bahn gibt es die Möglichkeit, Stellplätze vorab zu buchen. Das ist auf jeden Fall die beste und einfachste Art für den Radtransport, da Du Dein Rad nicht auseinander schrauben muss.
Falls jedoch keine Stellplätze verfügbar sind, nutze ich für den Transport eine einfache Radtasche. Das Rad wird mit demontiertem Lenker und abgeschraubten Rädern transportiert. Die Radtasche hat den Vorteil, dass ich sie per Post an den Ort schicken kann, wo ich sie als nächstes brauche – wenn ich zum Beispiel kein Runde fahre, sondern von A nach B.
Ich hab folgende Tasche mit Trageriemen und kann sie empfehlen. Die Tasche auf die Tour mitnehmen würde ich jedoch nicht, dafür ist sie zu schwer und zu unhandlich. Der Stoff der Tasche ist grob und robust, jedoch nicht gepolstert. Dein Rad wird also nicht groß geschützt – für den Transport im Zug ist sie damit geeignet, aber nicht für den Transport im Flugzeug.
Flugzeug – Transport mit Radkoffer oder Radkarton
Für den Transport im Flugzeug sollte Dein Fahrrad besser verpackt sein als mit dieser Tasche. Ich selber nutze für den Transport im Flugzeug meine Evoc Bike Travel Bag Pro, die sehr zu empfehlen ist.
Wenn ich jedoch nicht immer am selben Standort bin, sondern eine Tour von A nach B plane, dann ist der Transport eines Radkoffers zu umständlich. Für den Rücktransport meines Rades baue ich mir hier meinen Radkoffer aus Baumarkt Materialien entweder selber oder ich frage im lokalen Radgeschäft, ob sie einen Radkarton entbehren / verkaufen würden. Funktioniert immer prima.
4. Datum & Dauer: Wann findet das Event statt und wie lange habe ich Zeit?
Um besser einschätzen zu können wie lange ich für ein Event brauche, werfe ich einen genauen Blick auf die Strecke und die Höhenmeterangaben. Hierfür nutze ich eines der bekannten Planungstools, zum Beispiel Komoot, RidewithGps, Strava sowie Googlemaps und Streetview.
In Komoot gebe ich meine durchschnittliche Geschwindigkeit an. Ich plane meine Schlafpausen ein und weiß aus meinen Erfahrungswerten, wie weit ich an einem Tag mit wieviel Höhenmetern komme. Das ist gerade für die Planung der Übernachtungen und auch im Hinblick auf Supermarkt – Öffnungszeiten sehr hilfreich. Aus all diesen Informationen bastel ich mir mein eigenes Roadbook in Google Sheets. Hier ein Screenshot aus meiner GranGuanche Planung:
5. Race oder Route - Wie ambitioniert möchte ich unterwegs sein?
Manche Bikepacking Events werden als Race, manche als Adventure, manche auch einfach nur als Event ausgeschrieben.
Der Tracker
Fakt ist: Sobald Du beim Event einen Tracker mit führst und es damit ein offizielles Ranking gibt, tendiert die Stimmung bei einem Event eher Richtung Race. Dieser Tracker macht etwas mit Dir – entweder er pusht Dich oder er setzt Dich unter Druck.
Deine persönliche Race-Strategie
Am Besten Du schaust nicht so sehr auf die anderen, sondern setzt Dir ein persönliches, smartes Ziel, das Du in diesem Event anstrebst. Das hält die Motivation hoch und sorgt für gute Stimmung, da Du Dich nicht mit anderen vergleichst, sondern DEIN Ding draus machst. Entweder Du gibst Vollgas und versuchst so schnell wie möglich unterwegs zu sein oder Du bist trotz eines Zeitlimits eher entspannter unterwegs – jeder wie er mag. Es ist immer das, was Du draus machst.
Regelwerk des jeweiligen Veranstalters beachten
Es empfiehlt sich auch einen Blick ins Regelwerk des jeweiligen Veranstalters zu werfen, um zu klären was erlaubt ist und was nicht.
Folgende Fragen vorher abklären
- Ist als Solo-Rider Windschatten fahren / in der Gruppe fahren erlaubt?
- Dürfen Hotels vorher gebucht werden?
- Wird ein medizinisches Attest benötigt? Was soll in einem medizinischen Attest drinstehen und was für Untersuchungen muss der Doc machen?
- Sind Aerobars erlaubt?
- Welche Ausrüstungsgegenstände sind Pflicht: Helm, Sicherheitsweste, Lampen, Klingel?
- Wo hört unsupported auf und wo fängt es an? Unterstützung an den Checkpoint sind generell NICHT erlaubt!
3. Ausrüstung für Bikepacking- und Gravel-Events 2024
Hier gilt der klassische Spruch – so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Deine Ausrüstung hängt vor allem von Deiner Race Strategie und vom vorhergesagten Wetter ab.
Eine ausführliche Packliste habe ich Dir in meinem Beitrag „Packliste für Bikepacking Rennen“ zusammengestellt.
Noch ein paar grundsätzliche Überlegungen zur Ausrüstung bei Bikepacking und Gravel-Events
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Nachtfahrt
Wenn Du nachts fahren möchtest, machst Du Dir am besten auch Gedanken zum passenden Lampen Set Up und zum Stromverbrauch Deiner Lampen (Dynamo vs Größe der Powerbank). Ich empfehle immer eine Helmlampe UND ein starkes Vorderlicht mitzunehmen, damit Du auch nachts in die Oberrohrtasche blicken kannst und die Kurven immer schön ausgeleuchtet sind. Ich persönlich nutze einen Dynamo nur bei Langstrecken-Events ab 1.000 Kilometern Länge. -
Sleep - Strategie
Je nach Komfort-Ansprüchen gibt es alle möglichen Varianten: nur mit Wärmedecke, Schlaf- Isomatte und Biwacksack, Übernachtung im Zelt, Übernachtung in Pensionen / Hotels. Das ist von der Abgeschiedenheit der Strecke und den individuellen Komfortansprüchen abhängig. Ich hab Euch in meinem Beitrag Bikepacking Übernachtung noch ein paar Infos dazu zusammengestellt. -
Sicherheit
Sicherheit spielt beim Thema Bikepacking eine sehr große Rolle, da immer wieder Unfälle passieren, die leider oft auch tödlich enden. Hier kann ich nur dazu appelieren, dass eine Wärmedecke, ein Erste Hilfe Set, Sicherheitsweste, Vorder- und Rücklicht sowie eine Klingel am Rad mitgenommen werden sollten.
4. Fazit - Bikepacking und Gravel Events 2024 - Eine Übersicht
Ich hoffe, ich konnte Euch in diesem Beitrag einen Überblick über die verschiedenen Bikepacking und Gravel-Events, zur Auswahl und zu den Vorbereitungen geben. Da die meisten Events sehr schnell ausgebucht sind, empfiehlt es sich auch einen Blick darauf zu werfen, wann die Registrierungen öffnen. Die Planung der kommenden Bikepacking Event Saison beginnt also meistens schon im Oktober und November des Vorjahres.