Italy Divide – let’s conquer the Roman Empire 🥇🦸‍♀️

by Sara Hallbauer

Der Italy Divide ist eines der anspruchsvollsten Offroad Bikepacking Abenteuer, das man in Europa unternehmen kann. Nachdem ich mich bereits 2020 angemeldet, meinen Start aber wegen Corona und anderen Events um ganze 3 Jahre verschoben habe, stehe ich im Mai 2023 an der Startlinie. Let’s conquer the Roman Empire – das ist das Motto meines verrückten Trips durch ganz Italien, das ich als erste Frau nach 132 Stunden Fahrzeit finishen kann🥇🥳,

In diesem Beitrag erfährst Du folgendes

Was erwartet Dich beim Italy Divide?

Die Key Facts zur Strecke

Was ist der Italy Divide?

Der Italy Divide ist ein unsupported Bikepacking Rennen und führt von Pompeji bei Neapel nach Torbole am Gardasee. Insgesamt sind 1.500 km und 22.000 Höhenmeter zu bewältigen. 

Distanz: 1.500 km

Anstieg: 22.000 hm

Höchster Punkt der Tour: Monte Tomba

Dauer: je nach Race Strategie 5-7 Tage

Mein Tipp: Es lohnt sich ein paar Tage früher anzureisen

Italy Divide - Mein Erfahrungsbericht

Monte Tomba - der höchste Punkte der Tour verlangt mir alles ab

Ich weiss nicht wie lange ich schon schiebe. Sehr lange auf jeden Fall. Schieben ist eigentlich noch höflich ausgedrückt, denn ich pushe, hebe und trage mein Bike bereits seit mehreren Stunden hoch in den Parco Naturale della Lessinia. Der Weg ist nicht fahrbar, auch für die technisch besten Mountainbiker nicht, die bei diesem Rennen mitmachen.

Der Track des Italy Divides führt auf dem Wanderweg zum Monte Tomba hoch. Circa 900 Höhenmeter Schiebepassage. Mein Schweiß tropft mir von der Stirn und glitzert in der Sonne auf meinen Armen. Nur wenige Meter neben dem Wanderweg liegt die einfach zu fahrende Schotterstrasse, die jedoch NICHT Teil der Route ist. Der Veranstalter muss im tiefen Inneren seines Herzens Sadist sein, dass er uns hier hoch schickt. Doch das ist Teil des Games, nur die Harten kommen in den Garten und warum Radfahren, wenn es eine neue Sportart gibt, die Radwandern heisst? 

Kardinalfehler: Zu früh gestartet, um Reserven einzukaufen 🙈

Hunger hab ich und Durst auch. Ich bin heut morgen um 4:20  Uhr 38 Kilometer vor Verona gestartet. Nur leider waren alle Cafés und Verpflegungsstationen in Verona noch geschlossen, als ich den letzten großen Versorgungspunkt vor dem Anstieg um halb sechs erreiche. Verflucht, zu früh! Und so beginnt mein Tag ohne Kaffee, ohne nochmal Proviant nachladen zu können. Es geht mit nur einem Reserveriegel in den vorletzten Anstieg des Rennens. Das Ziel in Torbole liegt nur ein paar wenige Kilometer Luftlinie entfernt. Es sind noch 161,17 Kilometer zu bewältigen, die aber mit 4,136 Höhenmetern bestückt sind. Nach 5 Tagen im Dauerregen reicht es auch. 

Doch wir beginnen mal von vorne….

Italy Divide Tag 1: Es geht los - Grand Depart am Campingplatz Zeus in Pompeji

5 Tage zuvor bin ich in Pompeji in mein nächstes Gravel Abenteuer gestartet. Am Start sind ca. 120 Teilnehmer, um 10 Uhr geht es los. Die Bikes sind bunt gemischt, von Gavel- bis MTB ist hier wirklich alles dabei. Jack der Organisator ist easy drauf – im Gegensatz zu anderen Events gibt es hier keine strengen Kontrollen, keine Social Media Crew, die das Event bis in das kleinste Detail dokumentiert, um auf Instragram und Facebook darüber zu berichten. Ich finde das sehr sympathisch. Dass jedoch zwei Fahrer ohne Helm unterwegs sind, finde ich gleichzeitig auch wieder bedenklich.

Der Ritt auf dem Vulkan

Der Tross der Fahrer wird von Jack aus der Stadt hinaus geleitet, kurz vor dem Vesuv geht das Rennen los oder besser gesagt der Ritt auf dem Vulkan. Anfangs noch ganz gut zu fahren. Je höher ich steige, desto mehr Sand liegt auf dem Weg. Oben angekommen ist auch hier schieben über sandige Wege angesagt. Das Vesuv Plateau ist nicht fahrbar und darauf muss man sich einstellen.

Neapel feiert - die Stadt ist blau weiss geschmückt

Die Fahrt hinunter nach Neapel ist schnell. In der Stadt ist einiges los, denn die Neapolitaner haben in diesem Sommer die Fussball Meisterschaft gewonnen. Hinter Neapel findet sich eine fünfer Gruppe zusammen, wir fahren auf Asphalt extrem schnell an der Küste entlang. Gravelbikes sind auf diesem Streckenabschnitt im Gegensatz zu den schwereren MTBs klar im Vorteil und so vergeht die Zeit wie im Flug. 

Das erste Mal vom Fahrrad steige ich um 17 Uhr, um meine Wasservorräte aufzufüllen. Kurze Zeit später weicht der Track von der Straße ab. Wir kämpfen uns durch einen wild bewachsenen steilen Hang, der direkt zum Meer hinab führt. Es ist kein Weg mehr zu erkennen. Nicht ganz ungefährlich. Doch die Gruppe hilft sich gegenseitig die Räder hinunter an den Sandstrand zu hieven.

Nationalpark Circeo - die nächste Bike & Hike Passage wartet auf die Fahrer

Ich fahre alleine weiter. Ich möchte am ersten Tag unbedingt noch die zweite Schiebepassage (nach dem Vesuv) im Nationalpark Circeo, dem ältesten Nationalpark Italiens, hinter mich bringen. Es geht steil bergauf, der Weg ist sehr steinig. Vom Ausblick über den Park und das Meer bekomme ich leider nichts mit, es ist stockdunkel. Die Abfahrt ist recht technisch und geht über Trails bergab. Auch hier ist Vorsicht angesagt und vor allen Dingen eine gute Beleuchtung, sowohl am Rad als auch am Helm, um die Kurven gut ausleuchten zu können.

Notfallplan gleich am Tag 1

Mein erster Tag endet nach 278 Kilometern in Latina. Als ich um 2.38 dort ankomme, hat mein 24 Stunden Hotel zu meinem Entsetzen geschlossen. Anfangs rege ich mich noch darüber auf, dann wird mir klar, dass ich im Eifer des Gefechts einen fatalen Fehler gemacht hab: Das Hotel hat bis 24 Uhr geöffnet und nicht, wie ich verstanden habe, 24 Stunden. Ich packe also meine Isomatte und Schlafsack aus und lege mich vor dem Hotel auf dem Fahrradparkplatz aufs Ohr. Cooler erster Tag! Es läuft! Ich bin fit, meine Beine sind stark und ich freu mich auf das, was noch kommt.

Italy Divide Tag 2: Die ewige Stadt: Rom!

Gerädert stehe ich 3 Stunden später wieder auf. Ich habe leider kein Auge zugemacht, da mein Schlafplatz direkt neben einem Bahnhof mit Lautsprecher-Durchsagen lag. Müde steige ich aufs Rad, aber ich bin schon auf mein persönliches Highlight der gesamten Tour gespannt. Ich werde heute Rom erreichen. Da war ich noch nie und Rom war der eigentliche Grund, warum ich mich zum Italy Divide angemeldet habe.

Zwei grosse Herausforderungen vor Rom

Doch vorher warten noch zwei große Herausforderungen auf mich:

  1. Parco dei Castelli Romani: ein Enduro Bike Park, in dem die ganzen Römer auf Mountainbikes in Vollmontur mit Helm und Knieschonern unterwegs sind. Ich gebe mit meinem Hardtail mit Dropbar und Gepäck sicherlich ein lustiges Bild ab. Einige Passagen sind sehr gut fahrbar und machen mir ziemlich viel Spass, an anderen Stellen ist natürlich wieder Schieben angesagt. Mountainbikes mit Federung sind hier klar im Vorteil.
  2. Die Via Appia Antica ist eine der ältesten Strassen Roms und führt 20 km lang kerzengerade nach Rom hinein. Sie besteht aus alten Pflastersteinen und ist sehr schwer befahrbar: Die Pflaster stehen wild durcheinander und sind bei Nässe sehr, sehr rutschig. 

Rom, die ewige Stadt. Ich bin da 🥳

Doch irgendwann sind auch diese beiden Abschnitte geschafft, ich erreiche Rom und kann es kaum glauben, als das Colosseum sich direkt vor mir auftut. Ehrfürchtig stehe ich erstmal da und bestaune das Bauwerk mit 1.000 anderen Touristen. Es ist Sonntag, 15 Uhr und hier tobt der Massenandrang. Ich schlängle meinen Weg durch die Mengen, es geht über die Engelsbrücke und am Vatikan vorbei, mitten durch die Stadt.

Schlammschlacht auf den Trails

Etwas außerhalb setze ich mich erstmal und verdrücke eine Portion Pasta. Es ist die erste Pause des Tages, die jedoch nur kurz währt. Denn das Unwetter steht kurz bevor, dunkle Wolken formieren sich am Himmel und ich möchte noch so weit wie möglich kommen, bevor der Regen einsetzt. Um 17 Uhr ist es soweit. Es schüttet wie aus Kübeln. Als Feierabendprogramm steht mir eine absolute Schlammschlacht bevor, denn mit diesem Regen bleibt einem auf den Trails nichts anderes übrig als sich durch den Matsch zu wühlen. Als ich spät abends mein B&B erreiche, bin ich Gott froh. Ich freu mich über die Dusche und entschuldige mich tausendfach bei meinem Gastgeber, dass ich soviel Dreck in seine Wohnung schleppe.

Italy Divide Tag 3: Es geht in die Toskana

Am nächsten Morgen geht es um kurz nach sechs Uhr weiter. Der Tag beginnt mit einem Paukenschlag. Ich rutsche auf einer steilen Abfahrt auf nassen Pflastersteinen aus und schlage mir das Knie blutig. Oh Mann, selbst mit MTB Reifen ist man hier nicht sicher. Ich versorge die Wunde notdürftig und fahre weiter.

Heut geht es in die Toskana, wo die Strade Bianche auf mich warten. Ich kenne diese Routen hier vom Tuscany Trail sehr gut. Sie sind schön zu fahren, aber ACHTUNG – die Toskana ist insgesamt sehr hügelig und damit nicht zu unterschätzen.

Das Wetter sieht nicht besonders gut aus

 Es regnet in Strömen. Als ich schliesslich den höchsten Punkt des Tages erreiche muss ich schmunzeln. Ich stürme in Radicofani eine kleine Bar, in der ich bereits beim Tuscany Trail eine Pause eingelegt habe – und wen treffe ich Dich da? Peppe und Christian, mit denen ich nach einer kurzen Pause weiterfahre.

Ein weiterer interessanter Blogartikel für Dich:

Lies hier meinen Erfahrungsbericht vom Tuscany Trail, dem größten Bikepacking Event Europas.

Hochwasser im Orcia Tal

Gemeinsam erreichen wir schliesslich das Orcia Tal. Das Flüsschen war beim Tuscany Trail noch ganz einfach zu durchqueren. Die Wassermassen, die hier aber in letzer Zeit abgegangen sind, haben das Flüsschen zu einem großen Bach anschwellen lassen. Wir suchen nach einer geeigneten Stelle, um ihn zu durchqueren. Abenteuer pur und nicht ohne, da mir das Wasser bis zu den Oberschenkeln steht. Jack würde am nächsten Tag diesen Streckenabschnitt für die hinter uns liegenden Fahrer aus Sicherheitsgründen sperren.

Gemeinsames Abendessen beim Italiener

Hier in der Toskana sind die Übernachtungsplätze rar, da sehr viele Touristen unterwegs sind. Lustigerweise stranden an diesem Abend sehr viele Italy Divide Fahrer in der gleichen Pension und teilen sich ein gemeinsames Abendessen. Was für eine tolle Community!

Italy Divide Tag 4: Siena und Florenz - zwei toskanische Höhepunkte

Es ist 5:15 Uhr als ich mein Wahoo auf “Fahren” stelle. Nach dem guten Essen gestern und der netten Gesellschaft geht es mir gut, doch ich merke, dass mir der Italy Divide einiges abverlangt. Meine Füße stecken seit Tagen in regennassen Schuhen. Außerdem bin ich komplett dehydriert. Meine Hände sind aufgrund der technischen Trails ständig am Lenker und nicht an der Flasche, weshalb ich insgesamt zu wenig trinke.

All diese Probleme sind typisch für einen vierten Tag in einem Bikepacking Rennen

Nachdem ich die ersten drei Tage nur so geflogen bin und weit über meinem geplanten Schnitt an erster Position der Damen liege, merke ich, dass ich heute nicht ganz so gut beieinander bin. Und das ist ok so. Ich nehme den Gang ein bisschen raus, um die Fahrt durch das wunderschöne Siena zu genießen. Abends um 19:30 erreiche ich Florenz, wo ich noch im Frühjahr mein 600er Brevet mit den roten Teufeln enden lassen durfte. Da ich den ganzen Tag nichts richtiges runter gekriegt habe, mache ich eine ordentliche Pause in einer Pizzeria mitten in der Stadt und bestelle Pasta Bolo. Das Essen tut mir gut und ich merke, dass die Energie durch die Kalorien und das Salz im Essen langsam wieder zurückkommt.

Ein weiterer interessanter Blogartikel für Dich:

Mit den Audax Suisse Kollegen ging es 600 km non stop von Bellinzona nach Florenz. Lies hier den gesamten Bericht. 

Ein nettes Wort ist Balsam für die Seele

Doch am meisten hilft mir in diesem Moment ein Gespräch mit Anne aus Australien, die alleine am Nebentisch sitzt. Sie ist auf den Spuren Ihres Großvaters nach Europa gereist und versucht, die Stationen seines frühen Lebens nachzufahren. Zwei Frauen alleine, zur selben Zeit beim Italiener in Florenz. Was für ein Zufall. Wir verstehen uns auf Anhieb super gut und bestellen uns zum Nachtisch ein Tiramisu, das wir uns teilen. Anne bezahlt grosszügig auch meine Rechnung und wünscht mir für das weitere Abenteuer viel Glück. Ich soll den Sieg nach Hause fahren.

Italy Divide Tag 5 - Ich lasse es krachen - für Anne!

Und das mache ich dann auch. Der nächste Tag wird mit 280 km auf italienischen Holperpisten der sportlichste Tag des Rennens. Die Kohlenhydrate des Vorabends geben mir Kraft und mein Trailangel Anne ist in Gedanken mit dabei. Ich starte um 5 Uhr morgens in Prato. Ich muss heute den Apennin überqueren, um Bologna zu erreichen. 

Die Emilia Romagna ist zum Katastrophenschutzgebiet erklärt worden

Jack hat die Route leicht abgewandelt, denn die Emilia Romagna ist aufgrund des Dauerregens zum Katastrophenschutzgebiet erklärt worden. Das merke ich, als ich kurz vor Bologna an eine Strassenkreuzung komme, die aufgrund eines Erdrutsches von der Polizei gesperrt worden ist. Gott sei Dank, war ich nicht früher hier – denn große Teile des Tracks sind vom Wasser einfach so weggeschwemmt worden. Da ist keine Strasse mehr, wo vorher noch eine war.

Bologna und die flache Poebene

In Bologna angekommen führt der Track wie in allen anderen Städten mitten durch die Stadt, als erstes beeindruckt mich die Kirche Santuario della Madonna di San Luca. Es ist also durchaus Verlass darauf, dass das Sightseeing beim Italy Divide nicht zu kurz kommt. 

Die flache Poebene folgt und hier gilt es jetzt endlich ein paar Kilometer zu machen. Doch das ist einfacher gesagt als getan. Denn weite Teile des flachen Landes sind überflutet. Die Wege sind matschig und so wühle ich mich Richtung Verona voran. 38 Kilometer vor Verona übernachte ich in einem B&B. Morgen werde ich es geschafft haben.

 

Italy Divide - das große Finale

Es wartet der oben beschriebene Wanderweg zum Monte Tomba auf mich. Als ich endlich oben auf der wunderschönen Hochebene ankomme, mache ich eine kurze Pause im Refugio Podesteria. Die Abfahrt auf Waldwegen und leichten Trails ist super flowig und entschädigt mich für die Strapazen des Aufstiegs. Es wartet nur noch ein letzter Anstieg auf mich. Die Auffahrt zum Monte Baldo erfolgt auf Asphalt, sie ist mit ca. 20 Kilometern ziemlich lang. Als ich endlich am letzten Gipfel des Italy Divides ankomme, kann ich es kaum glauben. Innerer Jubel! Vor allem weil es noch hell ist und ich die Wegbeschaffenheit auf sehr grobschottrigen Trails durch die Tunnel noch gut wahrnehmen kann. 

Ich lasse mich Richtung Torbole hinunterrollen und habe auch die letzen 161 Kilometer und 4.136 Höhenmeter geschafft. Ich erreiche Torbole an 32. Position overall und erste Frau 🥇🦸‍♀️ Ich bin ein kleines bisschen stolz auf mich. Denn der Italy Divide ist technisch wirklich eine Hausnummer und ich bin richtig glücklich, dass ich das so gut hingekriegt hab. 

Italy Divide - mein Fazit

Das Italy Divide ist ein tolles Bikepacking Event durch Italien, das aufgrund der Wetterlage zur Herausforderung wurde.

Italy Divide - FAQs 🤓

Würdest Du mit einem Mountainbike oder Gravelbike fahren?

Grundsätzlich würde ich Euch ein leichtes MTB oder Gravelbike mit sehr breiten und schnell rollenden Reifen empfehlen. Mein Salsa Cutthroat mit den Vittoria Mezcal MTB Reifen war für das Rennen perfekt geeignet. 

Ausserdem braucht ihr eine leichte Übersetzung, damit Ihr die steilen Anstiege auf Schotter und mit Gepäck gut meistern könnt. 

Mullet Gravelbike Übersetzung - Das perfekte Bikepacking Rad

Ein weiterer interessanter Blogartikel für Dich:

Let’s go Mullet – die perfekte Gravelbike Übersetzung

Lies hier wie ich mein Rad aufgebaut habe und mit welcher Übersetzung ich auf meinem Gravelbike fahre. 

Würdest Du mit Dynamo oder mit Powerbank fahren?​

Für den Italy Divide brauchst Du meiner Meinung nach keinen Dynamo, da die Möglichkeiten eine Powerbank aufzuladen durchaus gegeben sind. Das ist jedoch auch abhängig von Deiner Schlafstrategie. Da ich am liebsten in B&Bs übernachte, hatte ich hier die Möglichkeit, meine Powerbank aufzuladen.

Welches Licht Set Up würdest Du empfehlen?​

Ich würde für den Italy Divide empfehlen, auf jeden Fall ein gutes Vorderlicht und eine sehr starke Helmlampe zu benutzen. Du brauchst die Helmlampe unbedingt, um die Trails bei Nacht in den Kurven gut auszuleuchten. Es gab mehrere Unfälle von Fahrern, die sich nachts in den Trails überschlagen haben. 

Ich habe beim Italy Divide als Vorderlicht die Lupine SL AF benutzt. Diese Lampe macht zwar ein super Licht, nur leider hält der Akku nicht lange genug, um durch die Nacht zu fahren. Ich bin deswegen beim Transcontinental Race auf die Supernova M99 umgestiegen, bei der der Akku deutlich länger hält. Als Stirnlampe nutze ich die Suprabeam V4 pro und bin mit dieser sehr zufrieden, da sie mit zwei Akkus betrieben werden kann und ich so immer Licht habe – im Gegensatz zu Stirnlampen, die mit USB geladen werden müssen. Bei meiner Suprabeam V4 pro ist ein Akku in der Lampe, der zweite Akku wird an der Powerbank geladen, wenn er leer ist.

Wie hast Du das mit den Übernachtungen gemacht?

Ich schaue meistens gegen 14 Uhr, wie der Tag so läuft, damit ich besser abschätzen kann, wie lange ich noch fahren kann und mag. Ich schau mich dann auf Booking.com nach b&bs um. b&bs haben den großen Vorteil, dass der Gastgeber meistens auf Dich wartet, während bei den Hotels pünktlich um 22 oder 23 Uhr die Rezeption schließt. Du hast dann keine Chance mehr, ins Zimmer zu kommen. In meinen Vorbereitungen speichere ich mir gut gelegene Unterkünfte auf booking.com oder Google Maps in den Favoriten ab. So tue ich mir beim Raussuchen während des Rennens leichter. Vorab buchen ist nicht erlaubt und macht mich außerdem unflexibel.
Wichtig beim Italy Divide: Du solltest Deine Durchschnittsgeschwindigkeit im Blick haben – die Trails sind zum Teil so technisch, dass Du deutlich langsamer unterwegs bist als gedacht – insbesondere dann, wenn es stark regnet. Das solltest Du in Bezug auf Deine geschätzte Ankunftszeit unbedingt beachten.

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6 comments

Hans 27. Februar 2024 - 17:59

Klasse Leistung!! Kein Wunder, dass Du beim TCR so stark warst👍💪💪!

Reply
Sara Hallbauer 27. Februar 2024 - 18:55

Danke Dir Hans! Ja, letztes Jahr lief es echt ziemlich gut!
Liebe Grüße :-))

Reply
peter truffer 27. Februar 2024 - 10:23

Hallo Sara
ich habe deinen Bericht schon länger erwartet.😉 Top Info.
Gratulation zu deinen Leistungen in den letzten Jahren. Bravo.
Ich will das I.D. in diesem Jahr fahren. Mit meinem Salsa Cutthroad. Frage, warst du mit Tubeless unterwegs?
Gravel versus MTB? Bin der Meinung das Salsa wird reichen für Italien? Oder favorisierst du doch ein Gravel?
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und bleib gesund. Deine Berichte sind sehr informell und lesenswert.
LG Peter

Reply
Sara Hallbauer 27. Februar 2024 - 11:28

Hallo Peter,
cool – lieben Dank für Dein Feedback. Freut mich, wenn ich weiterhelfen kann.
Das Salsa Cutthroat war das perfekte Bike für das ID. Schnell und bequem und mit den MTB Reifen für das Gelände sehr gut geeignet.
Ich selber fahre immer noch mit klassischem Schlauch, denn diesen kann ich innerhalb von 12 Minuten wechseln und aufpumpen. Das geht schneller als sich mit der Dichtmilch auseinander zu setzen. Aber das ist wirklich Geschmackssache. Ich kenne genug Leute, die Tubeless fahren. Das beste beim ID war: ich hatte keinen einzigen Platten! Liegt wahrscheinlich an meiner guten Fahrweise ;-))))
Liebe Grüße!
Sara

Reply
Markus Guggenmoos 26. Februar 2024 - 22:38

Hallo Sara,

vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Bericht.
Ja ich würde mir sowas auch zutrauen.
Warscheinlich mit einem leichten Gravelbike da schon viele Schiebepassagen enthalten sind.
Ich denke eine Fully ist zu schwer und wird nicht gebraucht, wenn auch komfortabel.

Sportliche Grüße aus dem Allgäu.

@_markus_bike_

Reply
Sara Hallbauer 27. Februar 2024 - 7:38

Hallo Markus, danke für Deinen Kommentar! Ja ein leichtes Gravelbike ist am besten geeignet.
Liebe Grüße
Sara

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